Sollten Speicherkarten regelmäßig formatiert werden?
Nein, das ist eine moderne Legende. Wie andere Speichermedien wie beispielsweise Festplatten auch müssen Speicherkarten nur höchst selten formatiert werden. Die Karten sind bereits ab Werk mit einem geeigneten Dateisystem formatiert (FAT16 bei Karten bis 2 Gigabyte, FAT32 oder exFAT bei Karten größerer Kapazität); der Fotograf muss sie daher im Regelfall überhaupt nicht formatieren. Nur wenn man irgendeine Fehlfunktion feststellt, also beispielsweise Bilder nicht richtig gespeichert oder gelesen werden können, sollte man die Karte formatieren. Im normalen Betrieb bringt eine Formatierung gegenüber dem Löschen der Bilder keinen Vorteil.
Wenn man die Aufnahmen am Computer im Explorer (Windows) oder Finder (Macintosh) löscht, muss man allerdings darauf achten, dass die Dateien wirklich gelöscht sind, also auch den Papierkorb entleeren. Die von der Kamera angelegten Ordner wie den DCIM-Ordner sollte man unangetastet lassen und nur die Bild- und Filmdateien selbst löschen. Falls man die Karte doch einmal formatieren muss, benutzt man dafür statt des Computers besser die entsprechende Menüfunktion in der Kamera, bei der garantiert ist, dass die Karte mit dem richtigen Dateisystem eingerichtet wird.
Übrigens sieht der Industriestandard DCF, nach dem alle Kamerahersteller die Speicherkarten beschreiben, auch den Einsatz einer Karte in mehreren Kameras vor, selbst solchen verschiedener Hersteller. Wenn man eine Karte in eine andere Kamera steckt, legt diese normalerweise innerhalb des DCIM-Ordner einen neuen Unterordner an, in dem sie ihre Bilder speichert. Nur Canon-Kameras bilden hier eine Ausnahme, da sie ihre Bilder auch in einem von einer anderen Kamera erzeugten Ordner speichern. Aber auch dabei gehen keine Aufnahmen verloren – es ist lediglich etwas verwirrend, wenn die Canon-Bilder in einem Nikon- oder Sony-Ordner liegen.